Digitalisierung, Medizin 4.0, Big Data, Internet der Dinge, kĂŒnstliche Intelligenz â hinter diesen Schlagworten ve- rbirgt sich ein gewaltiges Potential zur VerĂ€nderung von Prozessen, die unser privates, aber vor allem auch berufli- ches Leben kontinuierlich berĂŒhren. Von analog auf digital â was manchmal scheinbar schleichend und mĂŒhelo- s passiert, erfordert in vielen anderen Bereichen groĂe organisatorische und auch technische Ănderungen, da oft u- mfassende gewohnte ArbeitsablĂ€ufe betroffen sind. Diese digitalen VerĂ€nderungsprozesse werden al- s
digitale Transformation bezeichnet. Digitale Transformation definiert dabei den kontinuierlichen Change-Manage- ment-Prozess einer Unternehmung bzw. Organisation, die ihre GeschĂ€ftsmodelle und -prozesse, Produkte und Ser- vices um digitale Technologien bereichert bzw. signifikant in diese Richtung verĂ€ndert, um noch gröĂere GeschĂ€ft- schancen zu erhalten. FĂŒr die NĂ Landeskliniken-Holding als Gesundheitsdienste-Anbieter bedeutet es, Leistunge- n noch effizienter und kostengĂŒnstiger bzw. in noch höherer QualitĂ€t erbringen zu können- .
Strategie & Struktur
Im Vordergrund steht die Betrachtung von klinikinternen und klinikĂŒbergreifenden ArbeitsablĂ€ufen und deren Ve- rbesserung durch Einsatz von innovativen Technologien. Diese neuen Technologien ermöglichen zudem die Weiter- entwicklung der Kommunikationsmöglichkeiten zu anderen Gesundheitsdienste-Anbietern und öffentlichen Einrich- tungen, aber vor allem auch den Ausbau der Interaktionsmöglichkeiten mit Patientinnen und Patienten. Dieser Pro- zess der Digitalisierung geschieht nicht ânebenbeiâ, sondern erfordert neben Wissen und Wollen auch entspreche- nde Strategie und Strukturen, erklĂ€rt Mag. Jochen Pohn, Leiter der Abteilung Informations- und Kommunikations- technologie (IKT) in der Holding-Zentrale: âDie Erarbeitung der Digitalisierungsstrategie der NĂ Landeskliniken-Ho- lding und die Umsetzung von genehmigten zentralen Digitalisierungsprojekten inklusive der Steuerung des Betri- ebes waren und sind eine Hauptaufgabe der IKT-Abteilung. DiesbezĂŒglich gibt es Manager fĂŒr die diversen Servic- ebereiche, die als Digitalisierungsexperten die Themen bearbeiten und bestens vorantreiben- .â
Digitalisierungsmanager
Um den gestiegenen Anforderungen des Informationsaustausches und der Abstimmungsprozesse gerecht zu we- rden, wurde in der IKT-Abteilung die Position eines Digitalisierungsmanagers geschaffen, der kurz-, mittel und lang- fristig anstehende potentielle Digitalisierungsthemen ĂŒber alle IKT-Servicebereiche hinweg zusammenfasst und al- s Anlaufstelle fĂŒr ThemenvorschlĂ€ge von externer Seite zur VerfĂŒgung steht. âWenn man das Anforderungsprofil ei- nes Digitalisierungsmanagers googelt, erkennt man rasch, dass betreffend der Skills die Latte sehr hoch liegt. Vo- n entscheidender Bedeutung sind neben generellen ManagementfĂ€higkeiten, einem breiten technischen VerstĂ€ndni- s, Projektmanagement-Know-how, Aufgeschlossenheit fĂŒr Innovationen und einer ausgeprĂ€gten KommunikationsfĂ€- higkeit vor allem eine langjĂ€hrige Healthcare-Erfahrung ausgehend vom fachlich-inhaltlichen Applikations-Know -how bis hin zum VerstĂ€ndnis fĂŒr die ZusammenhĂ€nge/Workflows in Kliniken und zu anderen Gesundheitsdienste -Anbietern. Wichtig sind zudem Kenntnisse ĂŒber Strukturen und die Organisation der NĂ Landeskliniken- Holdin- g und die Vernetzung zu auĂenstehenden Digitalisierungs-Know-how-TrĂ€gern wie beispielsweise Firmen und ande- ren KrankenhaustrĂ€gernâ, nennt Pohn das Anforderungsprofil- .
DI (FH) Mag. Andreas Hofleitner, der stellvertretende Leiter der IKT-Abteilung, ĂŒbernimmt nun die Funktion des Di- gitalisierungsmanagers. âMit Andreas Hofleitner konnten wir unsere Wunschbesetzung gewinnen. Er bringt best- e Qualifikationen fĂŒr die oben angefĂŒhrten Eigenschaften mit und ist aufgrund seiner bisherigen und kĂŒnftigen TĂ€tig- keiten sehr gut mit internen und externen Digitalisierungs-Know-how- TrĂ€gern vernetztâ, sagt Jochen Pohn- .
Analyse & Bewertung
Wozu braucht man Digitalisierungsmanagement in der NĂ Landeskliniken Holding? Die Hauptzielsetzungen sin- d das âErkennenâ relevanter Digitalisierungsthemen fĂŒr die NĂ Landeskliniken-Holding, die erste Grobanalyse un- d Bewertung der Themen sowie die Einordung gemeldeter und damit potentieller Digitalisierungsthemen in die berei- ts bestehende âDigitalisierungsmatrixâ. In dieser Matrix werden aktuelle Umsetzungen und neue potentielle Theme- n ĂŒbersichtlich dargestellt und in Hinblick auf die wichtigsten Bewertungskriterien, wie etwa klinische Relevanz, Inn- ovationsstĂ€rke, organisatorische und technische KomplexitĂ€t sowie die geschĂ€tzten Umsetzungskosten, kategor- isiert. âHier wird auch bewertet, ob durch das Digitalisierungsthema ein relevanter GeschĂ€ftsprozess unterstĂŒtzt we- rden kann und damit ein entsprechender âUse Caseâ gegeben ist, aber auch, ob sich dadurch qualitative oder wi- rtschaftliche Verbesserungen erzielen lassen und das Vorhaben daher kaufmĂ€nnisch sinnvoll erscheintâ, erklĂ€rt Hof- leitner. Ganz wichtig im Kontext der Sammlung und Bewertung von Digitalisierungsthemen ist ihm der diesbezĂŒgl- iche Erfahrungsaustausch mit anderen Gesundheitsdienste-Anbietern und im Speziellen mit anderen Krankenhaus- trĂ€gern.
Teamarbeit
Digitalisierungsmanager Hofleitner ist ĂŒberzeugt: âNachdem potentie- ll jede und jeder Einzelne unserer ĂŒber 20.000 Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter gute VorschlĂ€ge zur Prozessoptimierung oder -neugestaltun- g durch Einsatz neuer Technologien einbringen kann, sind die Themen- bereiche der Digitalisierung enorm breit gefĂ€chert und erstrecken sic- h ĂŒber alle Fachbereiche und GeschĂ€ftsprozesse. Das Sammeln, Koordi- nieren und Bewerten von Themen kann daher nur in einem Team be- wĂ€ltigt werden.â Im Kernteam wird Hofleitner unterstĂŒtzt von Ing. Wolf- gang Grim, MSc, als KIS-Experte und NĂKIS-Gesamtprogrammleiter, DI Manuel Ratzinger, der die Hauptverantwortung zur Weiterentwick- lung der IHE-basierten NĂBIS- und ELGA-Umgebung zur Aufgabe ha- t, sowie von Mag. Jochen Pohn. Diese Gruppe unterzieht die Themen im Monatsrhythmus einer ersten Sichtung. In einem erweiterten Digitalisie- rungsteam werden dann die Themen mit allen IKT-Bereichsleitern der Holding-Zentrale und den regionalen IKT-Koordinatoren als Verbin- dungsglied zu den Kliniken quartalsweise diskutiert. Bedarfsorientie- rt werden hier weitere Fachexperten hinzugezogen. Zumindest einmal im Quartal werden neue Digitalisierungsthemen der GeschĂ€ftsfĂŒhrung de- r NĂ Landeskliniken-Holding vorgestellt sowie besprochen und die we- itere Vorgehensweise festgelegt. âGanz wichtig ist uns auch eine ent- sprechende RĂŒckmeldung an den Themeneinbringerâ, ergĂ€nzt Hoflei- tner den Prozessablauf.
Das Digitalisierungsmanagement wird die bestehenden Strukturen un- d Prozesse zur Planung, Abstimmung, Genehmigung oder Bugetierun- g einer MaĂnahme keinesfalls verĂ€ndern. Vielmehr handelt es sich um einen vorgelagerten Prozess, um Ideen zu sammeln und im Kontex- t der Unternehmensstrategie neue Chancen aufzuzeigen.